Die Digitalisierung, auch digitale Transformation genannt, scheint wie ein Schreckgespenst über den Unternehmen in Deutschland zu schweben. Viele Verantwortliche fühlen sich von der Komplexität des Themas überfordert und würden am liebsten die Augen davor verschließen. Daher zögern sie derzeit oft, die Digitalisierung entweder weiterzuführen oder überhaupt zu beginnen. Neben dem Budget- und Zeitfaktor sowie einem fehlenden Willen zur Veränderung ist eine falsche Priorisierung die größte Hemmschwelle für betriebliche Modernisierungen. Laut einer Bitkom-Studie will jedes dritte Unternehmen in den nächsten Jahren die Investitionen in die Digitalisierung zurückfahren. Doch das wäre definitiv der falsche Weg. Stattdessen sollten wir uns mit dem Thema intensiver auseinandersetzen, um ihm seinen Schrecken zu nehmen. Das tun wir in diesem Artikel. 

Keine Panik! Die gute Nachricht ist: Es gibt nicht die eine Digitalisierung oder digitale Transformation. Vielmehr handelt es sich um Sammelbegriffe, die verschiedene Technologien und Entwicklungen zusammenfassen. Eine differenzierte Betrachtung im Einzelfall ist daher notwendig, um herauszufinden, welche digitalen Möglichkeiten für das eigene Unternehmen relevant sind – sei es sofort, mittel- oder langfristig. Im nächsten Schritt sollte geklärt werden, welcher konkrete Handlungsbedarf sich daraus ergibt. 

Digitalisierung klingt vielleicht nicht mehr so schlimm, wie noch vor einigen Jahren. Aber hier ist die schlechte Nachricht: Sie wird nicht einfach vorbeigehen. Jede Branche und jedes Unternehmen ist betroffen, und der Wandel wird nie abgeschlossen sein. In den letzten 25 Jahren haben revolutionäre Technologien Einzug in unser Privat- und Arbeitsleben gehalten und die Geschwindigkeit, mit der neue Technologien unseren Alltag erobern, nimmt ständig zu. 

Was ist denn eigentlich die Digitalisierung? 

Doch was genau ist Digitalisierung eigentlich? Digitalisierung beschreibt zunächst nur den Prozess der digitalen Erfassung von Inhalten bzw. die Umwandlung analoger Informationen in digitale Formate. Jeder, der beispielsweise einen Text in einem Computerprogramm wie Word schreibt, ist ein Digitalisierer. Auch ein digitales Foto ist ein digitaler Informationsträger – in diesem Fall ein Bild. Im Zusammenhang mit Veränderungsprozessen wird Digitalisierung oft auch als Synonym für Automatisierung verwendet. Bestehende Prozesse werden digital oder digital unterstützt abgebildet und wiederkehrende Prozessschritte automatisiert, um Abläufe zu optimieren. Werden Geschäftsfelder, Geschäftsmodelle oder ganze Unternehmen digital abgebildet und kontinuierlich hinterfragt, angepasst und optimiert, spricht man von Digital Business. Dabei geht es um den Einsatz neuer digitaler Technologien zur Verbesserung von Geschäftsprozessen. 

Was genau ist der Unterschied zwischen Digitalisierung und der digitalen Transformation? 

Im Gegensatz zur Digitalisierung konzentriert sich die digitale Transformation nicht nur auf die Anpassung von Geschäftsfeldern, Geschäftsmodellen und Prozessen an neue digitale Möglichkeiten. Vielmehr werden bei der digitalen Transformation grundlegende Probleme neu betrachtet und mit Hilfe von Technologie auf neue Art und Weise gelöst. Bestehende Prozesse werden hinterfragt und gegebenenfalls durch den Einsatz neuer Technologien völlig anders modelliert oder sogar ersetzt. 

Digitale Transformation bedeutet also, dass Probleme mit den am besten geeigneten und verfügbaren technischen Mitteln gelöst werden. Dabei ist die Verfügbarkeit einer neuen Technologie selten der Auslöser für eine digitale Transformation. Vielmehr geht es darum, Probleme zu lösen oder neue Ansätze für Kunden bereitzustellen. Eine kundenzentrierte Sichtweise wird somit zum Treiber der digitalen Transformation. 

Nutzen Sie Ihre Chancen! 

Es ist wichtig, die Chancen dieser Transformation nicht zu verpassen. Wir alle können heute E-Mails versenden und digitale Fotografie nutzen. Nach der Entwicklung des Mobiltelefons folgte der Quantensprung zum Smartphone. Diese beiden Beispiele zeigen aber auch die Gefahren der digitalen Transformation. NOKIA, einst Weltmarktführer bei Mobiltelefonen, verpasste den Wandel zum Smartphone-Hersteller, verlor die Marktführerschaft und wurde irrelevant. Erst vor wenigen Jahren wurde die Marke als Vertriebsmarke des Herstellers HMD Global wiederbelebt. KODAK erfand die Digitalfotografie, konnte aber deren Potenzial nicht richtig einschätzen und versäumte es, diese Erfindung entsprechend zu nutzen. Nach dem Zusammenbruch des klassischen Fotofilmmarktes stürzte der einstige Branchenriese ebenfalls in die Bedeutungslosigkeit. 

Verpasste Chancen sind eine reale Gefahr für Unternehmen jeder Größe und Branche. Es ist daher für jede Führungskraft wichtig, das eigene Unternehmen und die angebotenen Produkte und Dienstleistungen immer wieder kritisch zu hinterfragen und an den Bedürfnissen des Marktes zu messen. 

Aber wo soll man mit der Digitalisierung anfangen? 

Erst einmal durchatmen. Digitalisierung und digitale Transformation sind keine unlösbaren Aufgaben. Mit der richtigen strategischen Ausrichtung und der Bereitschaft, das eigene Unternehmen weiterzuentwickeln, können bereits heute die Voraussetzungen für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg geschaffen werden. Dabei gilt es, die Potenziale im eigenen Unternehmen zu identifizieren, realistisch einzuschätzen und entsprechend zu priorisieren. Der erste Schritt ist immer der wichtigste. Die Zeit des Abwartens ist endgültig vorbei, Stillstand kann sich kein Verantwortlicher mehr leisten. Wer weiter zögert, wird unweigerlich von der Konkurrenz überholt. 

Als grobe Faustformel für Unternehmen gilt: Die Digitalisierung zahlt sich in der Regel in zwei Bereichen aus – der Automatisierung von bisher teilweise oder vollständig manuellen Prozessen und der Effizienzsteigerung zur Kostensenkung. Diese Potenziale gilt es zu heben, um das eigene Unternehmen fit für eine erfolgreiche digitale Zukunft zu machen. Zum anderen ermöglicht die digitale Transformation völlig neue, datengetriebene und skalierbare Geschäftsmodelle. Dabei werden wichtige Entscheidungen im wirtschaftlichen Handeln des Unternehmens an hochentwickelte Algorithmen delegiert. Zudem schaffen die neuen digitalen Möglichkeiten ein Umfeld, in dem immer mehr Innovationen in immer kürzerer Zeit gefordert werden. Etablierte und bewährte Prozesse müssen daraufhin überprüft werden, ob sie im veränderten Marktumfeld noch Bestand haben. 

Innovationsfähigkeit ist in diesem Kontext der Schlüssel, um die Digitalisierung und die digitale Transformation erfolgreich zu meistern und gestärkt in die Zukunft zu gehen. 

Unsere Expert:innen beraten Sie gerne im Hinblick auf die ersten, oder auch die nächsten, sinnvollen Schritte zur Digitalisierung Ihres Unternehmens. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf! 

Über den Autor

Mathias Herrmann

CEO bei ALLEHERZEN

Mathias Herrmann ist Internetunternehmer der ersten Stunde mit einem tiefen Interesse für digitale und Zukunftstechnologien. Seit über 20 Jahren hilft er Unternehmen dabei, mit innovativen Lösungen das Beste aus Ihren Daten zu machen – ohne dabei die Menschen hinter den Daten zu vergessen.

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